“Ganz schön herausfordernd!” – Ein Jahresrückblick auf 2021 mit Frau Regh

Am Mittwoch, den 18. Januar 2022, war es soweit, das Interview zum Jahresrückblick mit Frau Regh stand an, welches in der 8. und 9. Stunde im Büro der Schulleitung geführt wurde. Was letztes Jahr aufregendes passiert ist und was sich am Thomaeum verändert hat, erfahrt Ihr hier:

ThomsLine: Frau Regh, was ist 2021 alles Gutes passiert?

Frau Regh: Trotz der weiterhin andauernden Coronapandemie habe ich dieses Jahr vermehrt sehr schöne Leistungen von Schüler*innen gesehen, wie zum Beispiel tolle Platzierungen beim Jugend Forscht-Wettbewerb im Bereich MINT, aber auch im Bereich Sprache, wo viele Schüler*innen die Ausbildung zur Sprachkorrespondenz vollendeten. Nachdem 2020 der Sankt Martinszug in Kempen durch die Pandemie ausgefallen war, habe ich mich persönlich auch über die kreativ gestalteten Fackeln gefreut. Außerdem sehr erfreulich fand ich die neue interaktive Seite auf unserer Homepage, wo der kleine Spatz die neuen Schüler*innen auf einen Rundflug durch die Schule mitnimmt, wobei auch die Filmaufnahmen sehr gelungen sind. Meiner Meinung nach aber das aller wichtigste und beste aus dem Jahr 2021 war die weitere Digitalisierung unserer Schule, die dadurch ermöglicht wurde, dass der Schulträger 42.000€ überwiesen hat, die komplett in die Weiterentwicklung der digitalen Möglichkeiten im Altbau gesteckt wurden, sodass nun in jedem Raum unserer Schule – bis auf A110 – die Möglichkeit besteht, den Unterricht digital zu gestalten.

ThomsLine: Was aus dem Jahr 2021 war nicht so gut bzw. ausbaufähig?

Frau Regh: Ich bin ein Mensch, der sich zwar in dem Moment über negative Ereignisse ärgert, aber das dann relativ schnell vergisst, um sich an den schönen Dingen zu erfreuen, deshalb muss ich darüber etwas länger nachdenken… eigentlich hätte es mit den Displays im Altbau natürlich weitaus schneller gehen sollen, aber mit den Beantragungen von Geldern dauert es immer etwas. Ebenfalls bin ich der Meinung, dass zu wenig in Bildung generell investiert wird. Was mir jetzt auch noch einfällt, ist eine Problematik, die ich seit mehreren Wochen, Monaten und Jahren beobachte und gegen die ich auch versucht habe vorzugehen: Nämlich die des Fahrradstaus an der Ampel an der Haltestelle am Gymnasium über den Ring. Zwischen halb acht und acht fahren unendlich viele Fahrräder über diese Ampel, jedoch sind die Ampelphasen für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen viel kürzer als die für die Autos. Meiner Meinung nach könnte man die Zeitspannen der Grünphasen zumindest um die Uhrzeiten an die Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen anpassen, sodass wenigstens ein größerer Schwall an Menschen innerhalb einer Grünphase über die Ampel kommt.

ThomsLine: Wieso ging die Digitalisierung im Altbau dann auf einmal so schnell, bzw. warum hat man es dort erst einmal provisorisch gemacht, um es dann erst richtig zu machen?

Frau Regh: Da bin ich leider überfragt. Das wäre eine Frage, die man an die Stadt stellen müsste, da es meistens daran scheitert, dass die Gelder nicht freigegeben werden. Aber ja, ich stimme zu, es ist nicht wirklich klug, dass man erst Geld in die Hand nimmt und etwas provisorisch herrichtet, um es im Anschluss richtig zu machen.

ThomsLine: Was hatte es mit den Bauarbeiten am Erweiterungsbau auf sich? Gab es diesbezüglich auch Beschwerden von Kolleg*innen und Schüler*innen?

Frau Regh: Es gab vor Jahren eine Sicherheitsbegehung des Erweiterungsbaus und dabei wurde festgestellt, dass es im Brandfall zum Beispiel nur einen Fluchtweg für die obere Etage gibt und zwar über das Treppenhaus. Da dies im Ernstfall natürlich überhaupt nicht verantwortbar ist, wurde dieser Umbau seit 2017 mit Priorität versehen und geplant und ist jetzt erst umgesetzt worden. Dabei ist dann ja leider auch ein Baum draufgegangen, wobei keiner mit diesen riesigen Ausmaßen dieser Feuertreppe gerechnet hat.

Aber ja, tatsächlich gab es Beschwerden, sogar häufiger, da zu den Bauarbeiten an der Feuertreppe auch noch die Bauarbeiten auf der Ludwig-Jahn-Straße und das Fällen des Baumes hinzukam, weshalb der Lärmpegel deutlich erhöht war, was das Lernen und das Unterrichten weitaus anstrengender gemacht hat.

Zur Ludwig-Jahn-Straße fällt mir noch etwas ein. Dadurch dass nun diese Straße neu geteert ist, bietet sie sich ideal zum Inliner fahren, weshalb eine Beantragung läuft, dass diese zu einer geschützten Straße wird, sodass dort vielleicht bald unser Sportkurs zum Thema Inliner stattfinden kann, da der Fahrkomfort dort weitaus größer ist, als auf unsrem Schulhof.

ThomsLine: Was hat sich Ihrer Meinung nach an der Corona-Handhabung verbessert bzw. vielleicht verschlechtert?

Frau Regh: Ich denke, dass die Maßnahmen langsam aber sicher zu einer Routine geworden sind, was durchaus eine Erleichterung ist, da alle sich an den Ablauf gewöhnt haben. Sehr vorbildlich finde ich, dass ich, wenn ich in eine Klasse sehe, überwiegend Schüler*innen mit FFP2-Maske antreffe, was zur Eindämmung und Verringerung der Corona-Fälle förderlich ist. Auch bin ich für die dreimalige Testung aller Schüler*innen, da dies zusätzlich zu der fortgeschrittenen Impfung den bestmöglichen Schutz für alle Beteiligten bietet.

ThomsLine: Warum wurden keine Filteranlagen angeschafft, wodurch sich das ständige Lüften und Erfrieren der Schüler*innen erübrigt hätte?

Frau Regh: Auch eine Frage, die ich leider nicht beantworten kann, da es am Schulträger, also an der Stadt, liegt. Angedacht waren und sind sie immer noch, da sie auch im Nachgang, abgesehen von der Pandemie, im Einsatz wäre. Jedoch wurde eine Entscheidung diesbezüglich noch nicht getroffen.

ThomsLine: Wie gehen Sie bzw. das Kollegium mit dem bestehenden Lehrer*innenmangel um? Sind neue Kolleg*innen und Referendar*innen in Aussicht?

Frau Regh

Frau Regh: Ja, es besteht ein Fachmangel zum Beispiel in Niederländisch oder in Physik, da dort Kolleg*innen für längere Zeit fehlen. Vertretungslehrer haben wir schon relativ viele, wie zum Beispiel Herrn Galinski, Frau Schmidt, Frau Leibauer etc. Jedoch ist es dennoch so, dass die Stundenzahlen mancher Kolleg*innen erhöht wurden bzw. Ersatzeinstellung vorgenommen werden. Eine andere Maßnahme ist leider auch, dass in der gesamten 9. Klasse im ersten Quartal leider kein Physikunterricht erteilt werden konnte.

ThomsLine: Konnten Ihrer Meinung nach die Ziele für das Jahr 2021 umgesetzt werden, also sind alle Schüler*innen weiterhin gefordert und gefördert worden und gab es Fortschritte in der Digitalisierung?

Frau Regh: Ich denke, bzw. hoffe sehr, dass alle Schüler*innen trotz Corona nicht den Anschluss verloren haben. Die digitale Entwicklung würde ich unterschreiben, da es eindeutig funktioniert hat, angefangen natürlich mit den neuen Displays bis hin zu Schulungen zu Teams und dem richtigen Umgang mit dem Kursnotizbuch. Diese wurden übrigens schulintern von unserem Digitalisierungsteam bestehend aus Herrn Brinkmann, Frau Schlue, Herrn Stromeyer, Herrn Jansen und Herrn Lenz geleitet.

ThomsLine: Sie hatten sich für 2021 gewünscht, dass wieder mehr AGs und außerschulische Aktivitäten stattfinden. Ist dieser in Ihren Augen in Erfüllung gegangen?

Frau Regh: Ja, ich finde schon, dass sich das AG-Angebot wieder vergrößert hat. Natürlich fehlt es noch hier und da coronabedingt, wie zum Beispiel beim gemeinsamen Singen oder im Orchester die Blasinstrumente, aber hoffentlich ist bald ein Ende in Sicht. Übriges soll auch die Theater-AG wieder aufgenommen werden, da sich aus dem Kollegium schon eventuelle Leitungen bereiterklärt haben.

ThomsLine: Gibt es Ziele bzw. Pläne für das Jahr 2022?

Frau Regh: Alles steht und fällt leider immer noch mit Corona. Geplant ist, dass das ERASMUS+ Projekt und das Epik-Projekt in einem größeren Rahmen erweitert werden kann und es wie gesagt noch einen weiteren Ausbau an außerschulischen Aktivitäten gibt. Ebenfalls sollen ab Mai die ersten Fahrten wieder möglich sein sowie Schulbegegnungen oder Exkursionen.

ThomsLine: Was wünschen Sie sich für 2022 für die Schule, das Kollegium und die Schülerschaft?

Frau Regh: Fröhlichkeit, viele schöne Begegnungen, ein soziales Miteinander und ein starkes Immunsysthem.

Das Interview wurde geführt von Marie Sieber und Clara Knuppertz

Ein Artikel von Clara Knuppertz und Marie Sieber

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