Fröhlichen Weltfrauentag – oder?!

Seit mehr als hundert Jahren gibt es ihn nun schon: Den Weltfrauentag. Erstmals ereignete er sich 1909 in den USA, wo Textilarbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen kämpften und das Frauenwahlrecht forderten. Die Idee eines solchen Tages verbreitete sich weit über die Grenzen, sodass der internationale Weltfrauentag erstmals 1911 stattfand, dessen Ziel ebenfalls das Wahlrecht für Frauen war. Und die Kämpferinnen waren erfolgreich: 1918 wurde das aktive und passive Wahlrecht für die Frau zum Gesetz.

Doch jetzt, über ein Jahrhundert später, gehen Frauen (mittlerweile am 8. März) immer noch auf die Straße und stehen für ihre Rechte ein – vor allem für eine geschlechtliche Gleichstellung und gegen Diskriminierung. Anstatt vom „Weltfrauentag“ zu reden, hat sich mittlerweile innerhalb der Bewegung jedoch ein anderer Begriff durchgesetzt: Der feministische Kampftag. Der Grund dafür: Es leiden nicht nur Frauen unter der Geschlechterungleichheit, sondern auch trans- und nicht-binäre Personen. Feminismus kämpft intersektional, sprich gegen verschiedene Formen von Diskriminierung, denn wenn man sich stark macht, dann für alle, die von den Problemen betroffen sind. Denn ohne Solidarität kann kein Kampf gewonnen werden.

Dass dieser immer noch ein relevanter und aktueller um nicht nur Frauen-, sondern Menschenrechte ist, sollte also mittlerweile außer Debatte stehen. Aber wenn es doch so ein wichtiges Anliegen ist – warum gibt es dafür nur diesen einen Tag im Jahr? Sollte nicht eher jeder Tag feministischer Kampftag sein? Die Antwort darauf: Darum geht es gar nicht. Der 8. März ist nicht ein Tag wie der Valentinstag, an dem man sich Geschenke macht und Frauen sagt, was für „Powerfrauen“ sie denn seien. Der feministische Kampftag ist eine Erinnerung an die vergangenen Kämpfe der Frauen für Gleichberechtigung und daran, was noch kommen muss.

Es geht also gar nicht um das kommerzielle Mainstreamevent „Frauentag“ und genauso wenig darum, dass sich die Frau über den Mann stellen möchte. Vielmehr geht es darum, endlich den Gender-Gap zu schließen und Diskriminierung und Benachteiligung ein Ende zu setzen, indem man seine Privilegien reflektiert und nutzt, um laut zu werden.

Quellen:

Feministischer Kampftag: Was gibt es da zu feiern? – Blogs – derStandard.de › Diskurs

Weltfrauentag 2023: Frauen erzählen, welche Dinge sie daran nerven (k.at)

Feministischer Kampftag – Hengameh Yaghoobifarah: „Es geht ganz klar um einen politischen Kampf“ | deutschlandfunk.de

Weltfrauentag am 8. März 2023: Feiertag, Ursprung, Bedeutung – die wichtigsten Infos im Überblick (rnd.de)

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