Im Zuge der Digitalisierung steigen am Thomaeum und an vielen anderen Schulen immer mehr Schüler im Unterricht von Papier auf Laptop oder Tablet um. Doch lohnt sich die private Investition überhaupt? Die Vor- und Nachteile von digitalen Endgeräten werde ich im Folgenden erläutern.
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich selber ein iPad im Unterricht nutze. Größtenteils der Vorteil, dass es super praktisch ist, hat mich überzeugt. Denn gerade in der 9. Klasse muss ich immer sehr viele Bücher mitschleppen und wenn man dann noch Hefte und Hefter für jedes Fach tragen muss, geht das bei einem 9-Stunden-Tag ganz schön auf dem Rücken. Zudem hilft es mir, mich besser zu organisieren, da ich alle Fächer auf einem Speicher habe und so nichts vergessen kann.
Auf der anderen Seite ist eine große Sache, die besonders Lehrer*innen an den technischen Geräten bemängeln, dass viele Schüler*innern nur noch die Aufgaben und Texte tippen anstatt mit einem Stift zu schreiben und so ihre Handschrift verloren geht, welche aber ein ganz wichtiger und persönlicher Bestandteil der Identität ist. Außerdem haben Studien belegt, dass man sich Sachen besser merken kann, wenn man sie von Hand geschrieben hat anstatt sie getippt zu haben. Ich persönlich habe aber für mein iPad einen Stift, der via Bluetooth funktioniert, mit dem ich hauptsächlich schreibe (außer natürlich Texte wie diese ;)), was ich echt empfehlen kann.
Was viele Lehrer*innen andererseits an Laptops und Tablets mögen ist, dass sie das Unterrichtserlebnis erweitern. Man kann Schülern Recherchearbeiten im Unterricht geben oder Umfragen und Spiele im Unterricht machen. Ebenfalls werden dank der Digitalisierung Apps von Microsoft wie Teams und One Note für jeden kostenfrei zugänglich gemacht, was man auf einem digitalen Gerät sehr gut nutzen kann.
Jedoch wissen Schüler nicht immer, wie man die Geräte gebrauchen sollte. Neben fehlender Schulung und Information zur Nutzung werden die Laptops und Co. falsch eingesetzt, also fürs Spiele spielen, YouTube gucken und sogar Fotos von anderen machen. Dies lenkt dann nur vom Unterricht ab und ist überhaupt nicht voranbringend, weshalb sich Lehrer*innen gegen die Geräte stellen und manche sie sogar schon verboten haben. An dieser Stelle möchte ich an jede*n Schüler*in appellieren, verantwortungsvoll mit seinem Gerät und der damit verbundenen Chance umzugehen, denn wenn auch nur einer unvernünftig ist, müssen noch viel mehr darunter leiden.
Wenn man aber vernünftig mit seinem Gerät umzugehen lernt, hat dies auch in der Zukunft viele Vorteile. Diese wird nämlich höchstwahrscheinlich sehr digital sein. Dann bei einer Bewerbung sagen zu können, man hat schon früh mediale Kompetenzen gesammelt, ist natürlich ein großer Vorteil.
Jeder hat einen Anspruch auf Bildung und Chancengleichheit
Jedoch werden das einige wahrscheinlich auch nicht angeben können, da ihre Eltern einfach nicht das Geld haben, um ihnen digitales Lernens zu ermöglichen. Das ist einfach nur unfair, da jede*r Schüler*in einen Anspruch auf Bildung hat und somit auch auf die gleichen Chancen im Unterricht und die Vorteile eines digitalen Endgeräts. So hoffe ich, dass sich das bald ändern wird und sich unsere Schule und die Stadt in Zukunft mehr um die Digitalisierung und Chancengleichheit jedes Schülers kümmern wird.
Insgesamt wird deutlich, dass digitale Endgeräte sehr viele Vorteile und Chancen für eine fortschrittliche und zeitgemäße Zukunft mit sich bringen und eine private Anschaffung auf jeden Fall zu überlegen ist. Denn die Digitalisierung steht vor der Tür und wir, die Schüler*innen sind mehr davon betroffen als wir vielleicht meinen. Noch mehr angesprochen sollte sich aber die Stadtverwaltung fühlen, da die dringenden Entscheidungen und Maßnahmen für eine digitale Zukunft in ihren Händen liegen.