Da uns das vergangene Jahr in vielen Punkten herausgefordert hat, soll an dieser Stelle ein Rückblick auf diese turbulente Jahr 2020 erfolgen. Die ThomsLine-Redaktionsmitglieder Clara, Marie und Viola führten über Teams ein Gespräch mit unserer Schulleiterin, Frau Regh, in der sie ihre Sicht auf die Situation schildert.
Thomsline: Frau Regh, worin bestand die größte Herausforderung für Sie bei der Corona-Pandemie?
Frau Regh: Ich denke, die größte Herausforderung war vor allem im 1. Lockdown die Kommunikation zwischen allen Beteiligten aufrecht zu erhalten, denn Nähe trotz Distanz war in diesen Zeiten besonders wichtig. Dies konnte man hauptsächlich durch die schnelle Digitalisierung gewährleistet werden. Abgesehen vom Lockdown war es sehr schwer, während des Präsenzunterrichts die Hygienevorschriften umzusetzen.
Thomsline: Worin bestanden in Ihren Augen die Herausforderungen für die Schülerinnen und Schüler unserer Schule?
Frau Regh: Oh, aus meiner Sicht sehr schwer zu sagen, aber ich denke, dass es schwierig war, auch den persönlichen Kontakt zu halten und zu lernen, mit der neuen Situation und dem digitalen Unterricht umzugehen. Auch war es schwer, die neuen Hygienemaßnahmen zu befolgen, wenn man als jüngerer Schüler nicht mal genau weiß, wofür. Die ganze Pandemie hat den gewohnten Kontakt und das alltägliche Lernen auf eine ganz andere Ebene gerückt.
Thomsline: Hat man diese Herausforderungen gut gemeistert?
Frau Regh: Insgesamt würde ich sagen ja. Denn dank der Stadt, die Ms 365 zur Verfügung gestellt hat, sowie dem kooperativen Kollegium, der anspruchsvollen Elternschaft und natürlich durch euch verantwortungsvolle Schülerinnen und Schüler konnte die Situation bis jetzt gut bewältigt werden.
Thomsline: Was war noch ausbaufähig?
Frau Regh: Natürlich ist der ganze Prozess der Digitalisierung noch nicht abgeschlossen. Zum Beispiel ist der professionelle und spezifische Umgang mit Teams noch ausbaufähig. Außerdem sind die Schulwege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln überbelastet, sodass sie zu Corona-Hotspots werden, viele Schüler haben aber keine andere Wahl, als sich täglich den Gefahren auszusetzen. Mit den „Sofort-Hilfe-Aktionen“ des Staates kommen wir leider auch nicht sonderlich schnell voran.
Thomsline: Was gab es für positive Seiten des Virus?
Frau Regh: In den Innenstädten war es so ruhig wie schon lange nicht mehr und durch den Druck beschleunigte sich der Prozess der Digitalisierung sofort. Auch nimmt man viel mehr Solidarität und Freundlichkeit der Mitmenschen wahr und der Zusammenhalt verstärkt sich enorm.
„Die Digitalisierung sorgt auch für mehr Möglichkeiten im Präsenzunterricht.“
Agnes Regh
Thomsline: Welche Erfolge oder Fortschritte gibt es im Punkto Digitalisierung zu verzeichnen?
Frau Regh: Dass wir als Schulgemeinschaft nun mit Ms 365 eine Plattform zum digitalen Austausch besitzen und trotz der Distanz zusammen arbeiten und lernen können. Die Digitalisierung sorgt auch für mehr Möglichkeiten im Präsenzunterricht.
Thomsline: Welche Erfolge oder Fortschritte gibt es bei der Klimafreundlichkeit unserer Schule zu verzeichnen?
Frau Regh: Mich freut vor allem, dass der neue Wasserspender endlich da ist und wir nun die Möglichkeit haben, Einwegflaschen noch stärker zu meiden. Übrigens bin ich auch begeistert, wie gut es klappt auch das CaTho klimaneutral zu gestalten, sei es durch gezieltere Einkäufe oder Mehrwegverpackungen.
Thomsline: Wie sieht es mit Erfolgen im MINT-Bereich aus?
Frau Regh: Im weiterem Sinne ist in der Informatik und Technik ein Erfolg, dass wir in diesen Bereichen durch die Digitalisierung selbst die Kleinsten mitnehmen können und, dass trotz der Pandemie an bestimmten Projekten weitergearbeitet wird. An Wettbewerben für MINT-interessierte Schülerinnen und Schüler ist dieses Schuljahr ziemlich viel ausgefallen, trotzdem konnten sie aber weiterhin an ihren Projekten arbeiten und es gab an der Schule einen Ersatz für den Jugend-forscht-Wettbewerb in der Schule mit Presse.
Thomsline: Und was gibt es sonst noch Neues?
Frau Regh: Im vergangenen Jahr war die wunderbare Martinsaktion im wahrsten Sinne des Wortes ein leuchtendes Beispiel für unsere gute Schulgemeinschaft. Begeistert hat mich auch der Poetryslamprojektag, sowie das Literaturprojekt. Außerdem freue ich mich sehr über das internationale Erasmus Plus Projekt sowie unsere wirklich grandiose Online-Schülerzeitung, die ja auch ein Statement der Digitalisierung ist.
„Auch aus unschönen und schwierigen Situationen kann man viel lernen und mitnehmen.“
Agnes Regh
Thomsline: Was kann man aus dem letzten Jahr mitnehmen?
Frau Regh: Erstens es kommt alles anders und zweitens als man denkt, wie man so oft sagt! Aber auch aus unschönen und schwierigen Situationen kann man viel lernen und mitnehmen.
Thomsline: Gibt es Ziele bzw. Pläne für 2021?
Frau Regh: Dass wir uns weiterhin digital entwickeln, alle Schülerinnen und Schüler mitnehmen und diese weiterhin fordern und fördern können. Weitere Pläne sind momentan schwierig zu machen, da kommt es insbesondere auf den Staat an.
Thomsline: Was wünschen Sie sich für das Thomaeum 2021?
Frau Regh: Besonders wünsche ich mir, dass alle gesund bleiben und wir möglichst schnell und sicher wieder zurück in den Präsenzunterricht kommen. Ebenfalls fände ich es schön, wenn wir wieder mehrere außerschulische Angebote anbieten können.
Thomsline: Gibt es etwas, das Sie den Schülerinnen und Schülern für dieses Jahr mit auf den Weg geben möchten?
Frau Regh: Bleibt weiterhin so engagiert und fröhlich. Passt aufeinander auf, geht öfter mal raus und genießt die Natur und bleibt weiterhin so eine tolle Gemeinschaft!
Thomsline: Gibt es etwas, was Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen für das nächste Jahr mit auf den Weg geben?
Frau Regh: Ich wünsche mir weiterhin Gelassenheit, ungebrochenes Engagement, dass das Miteinander weiterhin so gut funktioniert und die tolle Gemeinschaft am Thomaeum selbst Corona übersteht!
Das Interview wurde am Freitag, den 08. Januar 2021 von Marie Sieber und Clara Knuppertz geführt.